"Die Insel-Bücherei ist für alle Freunde der Literatur und
Kunst seit nahezu fünf Jahrzehnten ein Begriff. Der Treue zu sich selbst
verdankt sie die Treue ihrer Leser. Ihre geschmackvolle, zeitlose Ausstattung
und ihre zuverlässigen Texte aus der Literatur der Vergangenheit und Gegenwart
haben sie zu einem Symbol für Lebendigkeit und Dauer gemacht."
Dieser Aussage in eigener Sache des
Insel-Verlages Wiesbaden 1957 ist auch
heute nicht zu widersprechen.
Die Sammlung - initiiert von Anton Kippenberg und Stefan Zweig - hat inzwischen
einen Umfang von über 1400 Nummern. Viele Nummern sind doppelt oder mehrfach
belegt, viele Titel sind nicht nur in mehreren Druck-Auflagen, sondern auch in
unterschiedlichen Textauswahlen erschienen. Darüber hinaus sind durchaus
gleiche Auflagen im Einband oder im Text verschieden ausgestattet worden. Unter
Einbeziehung dieser Varianten ergibt sich eine schwindelerregende Zahl an
unterschiedlichen Ausgaben. Gerd Plantener beziffert 1985 seine Sammlung auf
2.700 Exemplare; Helmut Jenne zählt 1995 in seiner Sammlung, die für die
Bestimmung der Einbände so wichtig ist, 3.800 Exemplare. 2006 besteht seine
Sammlung aus ca. 13.200 Bänden.
Für Sammler ein Dorado, aber auch ein verschlungener Irrgarten. Deshalb sind
die verschiedenen Bibliographien zur Insel-Bücherei unverzichtbare
Hilfsmittel. Unter der Rubrik Bibliographien habe
ich die wichtigsten und mir zur Verfügung stehenden aufgelistet. Alle Fragen
sind aber noch längst nicht beantwortet.
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Warum veröffentliche ich nun meine Sammlung der Insel-Bücherei ? Zum
ersten, um durch sorgfältige Dokumentation eine Grundlage für meine eigene
Sammeltätigkeit zu besitzen. Durch die Beschreibungen und bibliographischen
Anmerkungen und Verweise hoffe ich, die verschiedenen Varianten genauer
identifizieren zu können. Wenn das Unternehmen auch anderen Sammlern hilft,
ihrer Leidenschaft zu frönen, würde es mich freuen. Hermann Bresinsky |
Zum Aufbau des Kataloges
Der
Katalog
ist nach der Zählung von Kästner geordnet. An erster Stelle
steht die IB-Nummer, dann folgt die Versionsbezeichnung.
Die Angabe der
Auflage ist natürlich nur möglich, wenn die Ausgaben
lückenlos vorhanden sind oder so vorbildlich wie in den "Mitteilungen für
Freunde" erschlossen sind. In Zweifelsfällen sind dabei manchmal die
Vermerke bei Musiol hilfreich.
Es werden nur Auflagen gezählt, die auch in der Insel-Bücherei erschienen
sind. Kriegszerstörte Auflagen werden gezählt. Nicht gezählt werden die
Auflagen, die (zum Teil in IB-Ausstattung) außerhalb der Reihe erschienen sind
(Plantener S.164/165 und Jenne II, SS. 282 ff.).
Wenn die Höhe der
Auflage (also z.B. 1.-10.Tsd.) nicht im Buch vermerkt ist, sondern nur aus den
Bibliographien stammt, ist sie in Klammern gesetzt.
Nach Erscheinen der 2. Auflage des Katalogs der Sammlung Jenne sind die Angaben
dort für mich maßgeblich. Abweichende Angaben der anderen Bibliographen führe
ich an.
Die Variante bezeichnet Text und Einband-Varianten einer Auflage. Die
unterschiedlichen Merkmale der Varianten sind
rot markiert.
Wenn das Erscheinungsjahr nicht aus dem Buch, sondern nur aus anderen
Quellen zu ermitteln ist, steht das Jahr in Klammern. Maßgebend für das
Erscheinungsjahr sind für mich die Angaben bei Jenne (2.Auflage) und in den
"Insel-Bücherei, Mitteilungen für Freunde".
Die Seitenangabe unterteilt sich in paginierte und (in Klammern)
unpaginierte Seiten. Seiten mit Verlagsanzeigen sind separat aufgeführt.
Mitgezählt sind auch unbedruckte Seiten, soweit sie Bestandteil des Buchblocks
sind.
Drei
Bindungsarten
finden in der Insel-Bücherei Verwendung:
Drahtheftung, Fadenheftung und
Klebebindung (Lumbeckverfahren). Die Drahtheftung kommt vorrangig von 1912 bis
1927 und später bei broschierten Kriegsausgaben vor. Die Fadenheftung findet man
überwiegend ab 1927, aber auch häufig bei früheren Auflagen. Beide Bindearten
können auch parallel bei der gleichen Auflage auftreten. Die Klebebindung ist
Standard bei den sog. "Kaufhausbändchen" ab 1972 und ganz vereinzelt bei
einigen
weiteren Ausgaben.
Es gibt drei verschiedene
Einbandarten:
Original-Pappband = Einbanddeckel aus Pappe überzogen mit Musterpapier.
Original-Kartoniert = Der bedruckte Einbandkarton ist deutlich stärker als die
Seiten des Buchblocks.
Original-Broschur = Stärke des bedruckten Einbandes
ist in etwa gleich mit den Seiten des Buchblocks.
Die verschiedenen
Muster des
Überzugspapiers
sind in der Rubrik
Einbände
aufgelistet.
Da sich herausgestellt
hat, daß das erste Auftreten eines Einbands nicht unbedingt mit der Verwendung
bei einer Erstauflage zusammentrifft, habe ich versucht, die Einbandpapiere nach
ihrem ersten Auftreten unabhängig von der Auflage zu ordnen.
Die Angabe ÜP
1934_0001 bedeutet zum Beispiel, daß dieses Überzugspapier zum ersten Mal
1934 erscheint und zwar bei der IB-Nr. 1. Zu diesem Beispiel lauten die Angaben
bei Jenne: ÜP 352: 1964 bei IB-Nr. 813.
Wenn verschiedene Papiere im gleichen Jahr und bei der gleichen IB-Nummer zum
ersten Mal auftreten, unterscheide ich das durch einen angehängten Buchstaben,
zum Beispiel: Jenne 19 entspricht ÜP 1913_0034/B oder Jenne 20 entspricht
1913_0034/C.
Variationen von Überzugspapieren, die in verschiedenen Laufrichtungen oder
Darstellungsgrößen verwendet werden,
unterscheide ich durch eine angehängte Ziffer:
1 = Original,
2 = 180° gedreht
(oder veränderte Darstellung),
3 = 90° gedreht (oder gespiegelt),
4 = 270° gedreht
(oder gespiegelt und 180° gedreht)
zum Beispiel: Jenne 49.1
entspricht ÜP1921_0302/2 oder Jenne 49.3 entspricht ÜP 1921_0302/4.
Natürlich besteht bei diesem Vorgehen die
Gefahr, daß durch ein neues Exemplar die bisherige Zählung über den Haufen
geworfen wird. Auf der einen Seite ist das spannend und zum andern ein Ansporn,
eine möglichst lückenlose Sammlung anzustreben.
Die Einbände sind im
Einbandregister
aufgeführt.
Von dort führt ein Link zu den Abbildungen mit den Angaben zu den
herstellenden Künstlern. Dazu waren mir - neben den klassischen
Bibliographien von Plantener, Sarkowski und Kästner - die Listen von Ursula
Lemnitz und Norbert Niechoj besonders hilfreich.
Für die Überlassung dieser
Aufzeichnungen gilt mein besonderer Dank Herrn Niechoj!
Hinweis zu
den Abbildungen: In der Regel ist die Abbildung des Vorderdeckels für
die Muster-Erkennung ausreichend. Aber sind Vorder- und Hinterdeckel
unterschiedlich werden auch beide angezeigt.
Die Überzugspapiere sind jeweils nur in einer
Farbvariation beispielhaft für das Muster abgebildet. Die individuelle
Farbgebung der Exemplare ist in der jeweiligen Bandbeschreibung aufgeführt.
Die
Titelschilder
sind entweder aufgeklebt oder aufgedruckt. In der Gestaltung gibt es drei
Grundausführungen:
1) Mit einer Sternleiste zwischen Titel und Reihenangabe
und mit 4 Sternen in den Rahmenecken.
2) Nur mit der Sternleiste ohne die
Ecksterne.
3) Ganz ohne Sterne, die Leiste nur als Linie.
Formate.
Seit 1912 erscheinen die Bände in der regulären Reihe im Format von ca. 12,1 x
18,4 cm.
2012 kam zusätzlich die Reihe "Großformat"
dazu mit ca. 14,00 x 22,0 cm. Numerierung beginnt mit
IB 2001.
Die Reihennummer
ist nicht mehr auf Titel- und Rückenschild angebracht, sondern auf der
Titelrückseite eingedruckt.
2013 erschien noch die Reihe "Klein-Oktav"
im Format 9,7 x 14,8 cm beginnend mit
IB 2501.
Auch hier befindet
sich die Reihennummer auf der Titelrückseite.
In der Abteilung
Register
sind verschiedene Zusammenstellungen aufgelistet:
Die
Verlagssignete sind von verschiedenen
Künstlern entworfen worden, einerseits für den Insel-Verlag insgesamt,
andererseits aber auch speziell für die Inselbücherei. Die
Signete habe ich nach der Vorgabe von Jenne nummeriert. Die Größe der Signete
sind horizontal und vertikal zum Teil unterschiedlich. Meine Messung erfolgt
immer horizontal, dadurch kann es zu Abweichungen von den Angaben bei Jenne
kommen.
Die Angabe des
Druckers folgt immer dem Text im Buch. Das Druckerregister
zeigt die überraschend vielfältigen Verbindungen zu den verschiedensten
Druckereien.
In der Bibliographie sind die wichtigsten
bibliographischen Werke gesammelt, auf die im Katalog Bezug genommen wird.
In einer
separaten Liste sind die
fremdsprachigen Texte
in der Insel-Bücherei zusammengestellt.
Alle Personennamen, die eine Verbindung zur IB haben, versuche ich im Namensregister
zu sammeln. Bezeichnungen wie "Autor", "Illustrator",
"Herausgeber" u.s.w. sollen die Beziehung zur IB definieren.
Mit dem Vermerk "Hinweis"
liste ich Ausgaben auf, die in meiner eigenen Sammlung fehlen, aber zur
Komplettierung der Auflagenzählung dienen.
Exlibris. Die Sammler der Insel-Bücherei kann man wohl im besten Sinne bibliophil nennen und so finden sich in vielen Exemplaren auch hübsche Bucheignerzeichen. So habe ich eine kleine Übersicht der von mir gefundenen Grafiken zusammengestellt.
Ein besonderer Dank geht an Herrn Günther Rath.
Er hat mir Schätze aus seiner Sammlung sehr generös überlassen. Damit konnte ich
viele Lücken in meinem Bestand schließen. Mit seinem akribischen und kritischen
Blick hat er mir sehr bei der genauen Einordnung der Überzugspapiere geholfen.
Seine Kritik hat auch viele Ungenauigkeiten und Fehler aufgedeckt und so diese
Darstellung in vielen Punkten verbessert. Deshalb: Danke!
Die Sammlung bereichert hat auch eine
großzügige Spenderin, die aber ungenannt bleiben will. Ihr zu verdanken sind
Exemplare mit schönen Exlibris und vor allem mit interessanten Widmungen. Ihr
Wunsch, die Sammlung noch mehr zu einer Informationsquelle für andere
Insel-Sammler zu machen, hat mich besonders motiviert und in diesem Bestreben
bestärkt. Dafür bin ich ihr sehr dankbar!
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